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Beitrag vom 15.03.2012
Ivy Quainoo – Ivy. News - Deluxe Gold Edition
Lisa Erdmann
Schon wieder so ein Casting-Talent - Doch halt, denn diese Frau ist eine echte Entdeckung! Souliges Stimmvolumen, Natürlichkeit, Ausstrahlung und Charme befördern die Berlinerin zu einer DER ...
... Newcomerinnen des Jahres. Bleibt zu hoffen, dass ihre ProduzentInnen aus den Fehlern anderer Castingshows gelernt haben.
Es ist das harte Los der Show-SiegerInnen, das nun auch der 19-jährigen Ivy Quainoo zuteil wird. So viele neue "Gesangstalente" entdeckte die deutsche TV-Landschaft in den letzten zehn Jahren schon, so viele von ihnen sind mittlerweile, nach nur kurzem Erfolg, längst wieder in der Versenkung verschwunden. Wird es der Berlinerin mit den ghanaischen Wurzeln genauso ergehen oder ist nicht nur ihre Stimme, sondern auch ihre Halbwertszeit eine lang ersehnte Ausnahme?
Auch die Sängerin hofft, dass sie trotz Show und TV sich selbst treu bleiben darf und ihr "jetzt nicht irgendetwas aufgedrückt wird". Als einzige Teilnehmerin, die bei "The Voice Of Germany" in jeder Sendung von den ZuschauerInnen weitergewählt wurde, glänzte sie vor allem durch ihre Individualität. Bühnenerfahrung hatte Ivy Quainoo, die ihre Freizeit in einer Bühnenkunstschule in Berlin-Kreuzberg verbrachte, vor der Castingshow nicht, ihr größtes Publikum waren ihre MitschülerInnen und Eltern bei Schulkonzerten.
Ihr selbstbetiteltes Debütalbum ist daher eine umso größere Überraschung: in wenigen Wochen aufgenommen und produziert, klingen die 14 Titel dennoch allesamt bedacht gewählt und wohltemperiert, sorgen dank Genrevariationen für Abwechslung und zeigen den Facettenreichtum der Künstlerin.
Bereits der Opener "Do You Like What You See" ist ein Ohrwurm, der es bis auf Platz 2 der deutschen Singlecharts schaffte und getrost als Titelsong für den neuen James-Bond-Streifen gehandelt werden könnte. Der zweite Song "Shark In The Water" ist weniger soulig, dafür aber ansteckender Sommer-Pop, der sofort in Füße und Schultern geht. Auch die leiseren Töne stehen der Berlinerin beeindruckend gut. Bei der Ballade "Break Away" klingt Quainoos Stimme so reif und erwachsen, als stünde sie seit 20 Jahren auf der Bühne. Ein absolutes Albumhighlight ist eindeutig der als zweite Single ausgekoppelte Titel "You Got Me", der orchestral, mit schmissiger Hook und treibendem Klatschen die Hörerin erobert.
Insgesamt strotzt dieses Debütalbum vor Ohrwürmern und gut produzierten Hits. Die Songs verschmelzen perfekt mit Ivys Stimme und scheinen allesamt wie für die 19-Jährige gemacht. Einzig das Duett "Say A Little Prayer" mit ihren beiden Ex-Mentoren von "The BossHoss" bleibt eine nette, aber im Vergleich zu der herausragenden Performance von "Shake It Out" mit "Florence And The Machine" dennoch eher kurzlebige Interpretation.
Ivy Quainoo im Netz: www.universal-music.de/ivy-quainoo
AVIVA-Tipp: Tolle Frau, tolle Stimme, tolle Platte! Nach fast zehn Jahren deutschem Casting-Wahn kommt hier nun endlich eine, die mehr kann - und hoffentlich auch länger bleibt, als nur ein Debutalbum lang.
Ivy Quainoo
IvyLabel: Universal Music, VÖ: März 2012
Ivy Quainoo
Deluxe Gold EditionLabel: Universal Music, VÖ: November 2012
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